Über die Blasiertheit meiner deutschsprachigen Zeitgenossen
20/11/19 18:59 Aus der Abteilung:
PersönlichesWir werden mit einem Buggy des Hotels zum Golfplatz gefahren, da es ein gutes Stück zu laufen ist, und da das dort kein Mensch zu Fuß erledigt. Auf dem Gelände des Clubs, auf halber Strecke zum Clubhaus versperren uns zwei Golfcarts den Weg. Im hinteren sitzen zwei Frauen, die dazu gehörenden Männer stehen (wie wir gleich sehen werden) am Abschlag. In dem Moment, in dem unser Hotelangestellter sich mit seinem Wagen durchquetschen wollte, geht einer der Typen auf uns zu und gibt uns lautstark zu verstehen, wir sollten stehen bleiben. Sofort, und klopfte zur Bekräftigung seines Befehls mit seinem Golfschläger auf unser Vorderrad. Wir würden doch die Regeln kennen. Unser Fahrer wusste nicht, wie ihm geschah. Dem Englischen Dialekt nach ein Deutscher, Mitte Dreißig, Typ Unternehmensberater, Alpha-Männchen, "alles können - alles wissen" und abends die Frau verprügeln. Diese und ihre Freundin aus dem zweiten Golfkarren keiften dann noch kräftig hinter uns her, nachdem der Alte das verbale Feuer freigegeben hatte.
Ein weiteres Beispiel aus der Kategorie "Wenn es sonst nichts zu meckern gibt". Hotelstrand. Wir haben uns kurz vor Sonnenuntergang von unseren Liegestühlen erhoben und sind zum Wasser. Vor uns zwei Trutschen im Badeanzug - leicht könnte ich ihnen den Gebrauch einer Badekappe andichten. Ebenso wie wir in direkter Linie zum Wasser gegangen, ca 30 m vor uns. Wir sind an ihnen vorbei geschwommen, und - da sie sich wohl die Haare nicht nass machen wollten - selbiges in gebührendem Abstand. Im Vorbeikraulen höre ich noch, wie die eine zur anderen sagt: "Jetzt ist das Meer so groß ...". Hätten sie sich getraut mich darauf angesprochen, wäre es mit eine Freude gewesen zu fragen warum, wenn sie sich schon einen einsamen Strand wünschen, sie sich dann trotzdem mitten am Hauptstrand in die Fluten stürzen würden. Leider haben Sie es vorgezogen, von uns weg zu schwimmen. Ohne sich die Haare nass zu machen.