Thomas Placzek

Nachts ist es kälter als draußen
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Advent, Advent ein Lichtlein brennt - Corona zum Trotz

5BF9440D-8895-4657-94AF-9A759E2B01D5_1_105_cIch habe mich an dieser Stelle ja schon viel über die Eigenarten unsere Gastlandes und seiner Menschen lustig gemacht. Ich sehe mich gezwungen nun Abbitte zu leisten.

In der zweiten Runde des Lockdowns hat es in den Niederlanden einmal wieder die Horeca erwischt, also das Hotel- und Gaststättengewerbe. Was uns schmerzt, und was auch das öffentliche Leben hier und anderswo besonders prägt, ist die Tatsache, dass Bars, Kneipen, Restaurants und Gaststätten seit Wochen geschlossen sind und es wohl auch noch eine ganze Weile bleiben werden.

Natürlich ist auch die Eckkneipe gegenüber geschlossen. Unser "Happy Days - Your Neigbourhood Bar", das seine beworbene soziale Funktion, meist durch Alkohol gestützt, auch hervorragend erfüllt. Der Eigentümer dieser Bar hat es sich nun nicht nehmen lassen, ohne dass er einen kommerziellen Vorteil daraus ziehen könnte, die Bar wie jedes Jahr aufwändig weihnachtlich dekorieren zu lassen. Dutzende Dosen von Schneeimitat wurden versprüht, hunderte von Christbaumkugeln und Tannenzweige aufgehängt. Heimelig und sympathisch. Lässt einen wehmütig an die Zeiten vor Corona denken und hoffen, dass mehr Betriebe als befürchtet die Krise finanziell meistern. Dem Happy Days drücke ich die Daumen.

Die, die etwas später zum Strand gehen, ...

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... werden gebeten scharf rechts zu gehen, damit sie nicht mit denen kollidieren, die früher schon nach Hause gehen. Die leichte Abwandlung des Bürospruchs kommt jetzt in Corona-Zeiten wieder zur Anwendung. Alles Augenwischerei. Aber Holland steht Kopf: der zweite Tag bereits mit Temperaturen ueber 30º. Kommt bestens auch nur zweimal pro Jahr vor. Den Schutz der Einströmenden vor den Ausströmenden nimmt die niederländische Obrigkeit sehr ernst, und alle Wege durch die Dünen zum Strand (sog. Strandslag, was (in Anlehnung an die Autobahnausfahrt) übersetzt soviel wie eine Strandausfahrt heisst) haben entweder einen durchgezogenen Mittelstreifen oder ...

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Hamstern ist un-holländisch

Hamstern

Bislang war ich begeistert von der Gelassenheit der Holländer. Die Corona-Krise scheint zwar nicht spurlos an der Bevölkerung vorbei zu gehen, aber da hier aus Mangel, Ignoranz und Inkompetenz des Gesundheitssystems nicht soviel auf Corona getestet wird, hat das Thema in der Öffentlichkeit nicht die alles beherrschende Stellung wie in anderen Ländern, mein Heimatland eingeschlossen. Was ich bislang als Erklärung für die Gelassenheit der Holländer gesehen habe. Bis gestern. Dann musste ich realisieren, dass es auch hier in Holland Vollpfosten gibt. Getrieben von niederen Instinkten - der Angst - wurde alles gekauft, was nicht niet- und nagelfest war. Das Foto oben, habe ich heute selber in einem Supermarkt in Den Haag aufgenommen.

Einen Artikel aus dem NOS Journal habe ich nachstehend übersetzt. Mehr …

Jazz am Sonntag oder die Ikonen des Statenkwartiers

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Die Soli des Saxophonspielers blubbern uns zu, sie verschaffen sich musikalische Geltung. Getragen vom Sound der Band, aber stark und fett kommen die Improvisationen aus dem abgegriffenen Instrument. Die anderen Instrumente stehen dem nicht nach. Im Laufe es Nachmittags steigen noch eine Vokalistin, ein Querflötist und ein weiterer Vokalist ein. Bei den Drummern herrscht ohnehin ein reger Wechsel, und an der Gitarre tritt ein weiterer Spieler aus dem Publikum nach vorne. Eine Posaune ergänzt die Trompete. Ein Vokalist, offensichtlich ein italienischer Expat gibt Estate zum besten, ein Jazz-Standard (https://en.wikipedia.org/wiki/Estate_(song)), der mir bislang unbekannt war, aber wohl durch Joao Gilberto bekannt geworden ist: https://www.youtube.com/watch?v=ZC19UZcqQwY. Mir gefällt allerdings diese Version hier besser: https://www.youtube.com/watch?v=pVYhoRlGXdo. Toller Nachmittag, jeden ersten Sonntag im Monat wird im Hudson von 16:00 - 20:00 Jazz gespielt. Aber eigentlich soll es hier um Ikonen des Statenquartiers gehen. Wir sind im Hudson ... Mehr …

Alter Witz - gut erzählt - wirkt wie neu ...

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... war eine Redensart meiner Mutter. Für den unbedarften deutschen Muttersprachigen ist das immer wieder ein Hingucker, und auch für mich nach zehn Jahren in den Niederlanden. Natürlich gibt es hier keine Prostituierten zum Nulltarif, erst recht nicht für drei Monate. Was man laut dieses Werbebanners schnell nutzen sollte, ist ein Werbeangebot einer Firma, die Garagen vermietet: https://www.garagepark.nl. Ist aber trotzdem immer wieder spassig.

Aus der Nicht-Zu-Glauben Abteilung

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As you know I spent my time in Munich before I was transferred to The Hague. I have posted articles about the cultural differences between Germany and the Netherlands, here and there. Not all of them to be taken too serious. One of the differences between Germany and The Netherlands is winter. In Germany, when they forecast heavy weather with snow, they advise you to leave your car at home and use the trains. Here, you quite frequently hear: "I.v.m. weersomstandigheden rijden er minder treinen tussen ...". (see also the official railway website). OK, having had only three years with snow (2009, 2010 and 2011), I could live with it. Exceptional conditions. You think it can't be worse? You won't believe it. You hardly can call it summer, but now we have times with a bit above 30°C. And guess what, the internet has problems. Not because it has dried out, but someone decided to save money with the ventilations of the switch cabinets: See this NOS article.

Control risks ...

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... and mitigate them while riding a bicycle on my way to the Office.  Sometimes,  I ask myself what are the three biggest risks when using a bicycle to arrive at work. For sure, I am not convinced that car drivers make it to the top three. Here is what I regard as the three biggest risks.

On rank 3, there are pedestrians, in particular when they are accompanied by dogs or kids (ask Miguel). Them carrying a buggy increases the risk of a collision even further. Insane - they push the buggy in front of them as if they wanted to try out the density of the traffic before they cross a street or a bicycle path.

On rank number two on the list of the biggest enemies of a cyclist are - other cyclists. As a matter of principle, cyclists don't look at you, regardless whether you're driving a car or riding a bicycle, no matter whether they come from left or right or whether they are crossing at red. By this, in case of an accident, they can always claim that they didn't see you and even more, that you should have given them way, because they didn't see you. Weird, but everybody participating in the road traffic in the Netherlands is respecting that paradigm. Cyclist are the holy cows of the Netherlands. They they are getting very close to rank number one when they use  a cell phone while cycling, even more when they carry an umbrella, in addition to cycling and phoning/texting!

Finally, number one, the biggest risk according to me are Verkeersregelaars. I cannot get rid of the idea, that they try to fool you, intentionally. From my home country, I am used that this job is done by highly skilled police officers. When they operate a very complex crossing, e.g. when the traffic lights are under maintenance, those police officers act following an extremely precise choreography, accompanied by whistle blows, synchronised with each other. Precise, efficient, with eye contact to yourself. Unambiguous with their gestures -like as being taught in a traditional dance school. Compared with that Verkeersregelaars behave like dancing in a club, gestures ambiguous discotheque style. Impressive, but amateurs. Blood on the dance floor.

Risk mitigation of the top three risks: I wear a helmet.

PS: When you see a cyclist wearing a helmet in the Netherlands, you can be 99% sure that he or she is NOT Dutch. So, despite the colour of my helmet, I am exposing myself as an expat.

Und wieder die Möwen ...

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Dies ist ein Möwenei, soeben von unserem Dach geholt, nachdem ich ein Nest der Möwen zerstört habe. In unserem Viertel sind Flachdächer sehr populär. Damit diese bei dem heftigen Wind an der Küste nicht wegfliegen, beschwert man sie mit Kies. Die klassischen Seemöwen sind Stein-Nister und - der geneigte Leser ahnt es schon - halten unsere Flachdächer für natürliche Brutstätten. Hinzu kommt, dass ebenfalls in unserem Viertel der Müll nicht in Container geschmissen wird, die in den Untergrund eingelassen sind, sondern einmal pro Woche in grauen Plastikbeuteln auf die Strasse gestellt wird, wo ihn die Müllabfuhr in Abhängigkeit davon, wo man auf deren Route gerade wohnt, früher oder später dann abholt. Das liefert dann den Möwen den endgültigen Beweis, dass hier ihr natürlicher Lebensraum ist und sie bauen ab April Nester über Nester. Ebenfalls ab April klettert der engagierte Hausbewohner Woche für Woche auf sein Dach und entfernt die Nester. Wir machen das dieses Jahr zum ersten Mal, nachdem wir vergangenes Jahr von den agressiven Möwen praktisch an der Benützung unseres oberen Balkons gehindert wurden. Der Platz, an dem vergangenes Jahr die Wächtermöwe saß und alle anderen Kanten haben wir dieses Jahr von einem Dachdecker mit Drahtstiften bewehren lassen. Damit lassen die Möwen zumindest unseren Balkon in Ruhe.

Möwen nisten auf unserem Dach

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Möwen nisten auf unserem Dach.




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